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		Galerie |  |  |  |  |  | 
	
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		Blasonierung  
		
 Die Blasonierung ist eine exakte Beschreibung eines Wappens in einer 
		heraldischen Fachsprache.
		
		
		Die bildliche Darstellung eines Wappens kann variieren und auch 
		modernisiert werden; sie hängt vom ausführenden Künstler ab und 
		unterliegt auch dem Zeitgeschmack. 
		Sie soll aber auf alle Fälle die anerkannten Regeln der Heraldik 
		einhalten.
 
 Bei der Blasonierung gelten folgende Grundsätze:
 - Knapp und eindeutig: Ein Wappen soll möglichst kurz beschrieben 
		werden. Die Blasonierung muss so 
		eindeutig sein, dass der Heraldiker danach ein Wappen zeichnen kann. 
		Massgebend für eine Zeichnung ist nicht das alte Muster eines Wappens, 
		sondern seine Blasonierung.
 - Links, rechts: Die Blasonierung geht vom Standpunkt des Schildhalters 
		aus. Was vom Betrachtenden aus rechts ist, wird heraldisch korrekt links 
		genannt und umgekehrt.
 
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		Galerie / Bsp. 
		Familienwappen Galli |  |  |  |  |  | 
	
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		Damaszierungen 
 Neben der Schraffierung existiert die viel ältere Damaszierung. Der Name 
		kommt von Ornamentmustern, der aus Damaskus importierten Stoffe. 
		Damaszierungen sind zierende, ornamentale Linien und sind meist in 
		dunkleren oder helleren Farbtönen des darunter liegenden Feldes 
		gehalten.
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		Vorlagen |  |  |  |  |  | 
	
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		Ein neues 
		Familienwappen  
 Wo kein überliefertes Wappen vorhanden ist, kann ein neues geschaffen 
		werden. 
		Dieses darf nicht mit einem bestehenden Wappen identisch sein. Das Wappenbild kann auf den Namen Bezug nehmen, auf familiäre, 
		beruflich, örtliche oder andere Gegebenheiten, oder es kann auch 
		rein der Phantasie entspringen. Auf alle Fälle aber sind die 
		heraldischen Regeln einzuhalten.
 Sportgeräte oder Gegenstände, die zur Ausübung eines Hobbies 
		dienen, haben nichts in einem Wappen zu suchen.
 
 Der Begründer eines neugeschöpften 
		Wappens kann bestimmen, wer berechtigt ist, es zu führen. In der Regel 
		sind dies der Begründer und seine Nachkommen gleichen Namens.
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		Farbkombination |  |  |  |  |  | 
	
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		Farben und ihre 
		Bedeutung  
		
 Die Farben wurden einst nach ihren Bedeutungen festgelegt, sie wurden 
		Edelsteinen und Planeten zugeordnet:
 Gold oder gelb = Sonne / Topas / Verstand, Ansehen, Tugend, Hoheit
 Silber oder weiss = Mond / Perlen / Reinlichkeit, Weisheit, Unschuld, 
		Freude
 Blau = Jupiter / Saphir / Treue, Beständigkeit
 Rot = Mars / Rubin / Dienst am Vaterland
 Schwarz = Saturn / Diamant / Trauer
 Grün = Venus / Smaragd / Freiheit, Schönheit, Gesundheit, Hoffnung
 
 Die Farben wurden nicht als hell oder dunkel dargestellt. Hellgrün oder 
		dunkelgrün beispielsweise war nicht massgebend, man nahm grün als 
		Grundlage. 
		
		Schild und Inhalt wurden nicht plastisch dargestellt, also ohne 
		Schattierungen.
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		Farbkombination |  |  |  |  |  | 
	
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		Farben und Metalle  
		
 Das Wichtigste an einem Wappen ist die Farbe (Tinktur). Sie ist so 
		wichtig, dass ein blosser Farbwechsel auch Wappenwechsel bedeutet.
 
 Es wird unterschieden zwischen Metallen und Farben: Gold/gelb, 
		Silber/weiss (=Metalle), rot, blau, grün und schwarz (=Farben).
 
 Die Farb-Metall-Regel besagt, dass Metall nicht auf oder neben Metall, 
		Farbe nicht auf oder neben Farbe stehen soll.
		
		Ausnahmen sind allerdings möglich.
 Alle Tinkturen werden nur 
		in einem einheitlichen, kräftigen Grundton wiedergegeben. Nuancierungen, 
		wie hellblau, dunkelgrün usw., haben keinen Platz. Die Widergabe von 
		Wappenfiguren in natürlichen Farben (z.B. braun für Bäume) gilt als 
		unheraldisch.
 
 Einige Tiere (gemeine Figuren) haben herkömmlicherweise feste Tinkturen: 
		der Löwe ist golden oder silbern, rot oder schwarz. Der Wolf ist blau 
		oder schwarz. Der Fuchs, das Eichhörnchen und der Krebs sind rot. Der 
		Elefant und die Taube sind meist silbern. Der Rüde und der Rabe sind 
		meist schwarz. Der Sittich (heraldischer Name des Papageis) ist meist 
		grün. Der Steinbock ist silbern oder schwarz. Selbstverständlich gibt es 
		Ausnahmen.
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		Gemeine Figuren  
		
 Adler
 Mit dem König der Lüfte verbinden wir positive Eigenschaften 
		wie Schnelligkeit, Eleganz und Stärke. Seine Stellung wird in der 
		Heraldik meist frontal mit symmetrischen Flügeln dargestellt. Alle 
		Elemente (Flügel, Füsse) werden extrem überzeichnet gezeigt.
 
 Berg
 Heraldische Berge sind so
		stilisiert, dass sie 
		nur als einzelne Erhöhungen dargestellt werden. Üblich sind Drei-, 
		Fünf-, Sechs- und Zehnberge. Die Berge können freischwebend sein oder 
		aber den ganzen Schildfuss einnehmen.
 
 Burg
 Burgen werden 
		immer von vorne dargestellt. Die Details von Burgen und Gebäuden sollten 
		genau beschrieben werden. Anzahl Türme, Anzahl Tore und Fenster, 
		vorhandenes offenes oder geschlossenes Fallgitter, Anzahl Zinnen sollten
		gemeldet werden. Auch die 
		Form der Fenster oder ob die Mauern und Türme gefugt sind.
 
 Drache oder Lindenwurm
 Der Drache hat normalerweise zwei Füsse, solche mit vier Füssen sollten 
		Lindwurm bezeichnet werden.
 
 Hauszeichen / Hausmarken
 Hauszeichen gehen der Heraldik voraus und waren verschiedentlich 
		zusammengestellte geometrische Formen, die eine ähnliche Funktion wie 
		Wappen hatten. Sie wurden dann als gemeine Figuren in Wappen gesetzt. 
		Jedes Hauszeichen sollte einzeln beschrieben/blasoniert werden.
 
 Löwe
 Beim Löwen ist besonders die Stellung wichtig, seine normale Stellung 
		ist aufrecht, kann aber auch schreitend, sitzend oder ruhend dargestellt 
		werden. Ist die Stellung nicht aufrecht, muss dies "gemeldet" 
		werden.
 
 Rose
 Rosen werden wie Lilien stark
		stilisiert. Im 
		Gegensatz zur Lilie sind die Details zu
		melden, wie die Anzahl der 
		Blätter (sofern sie nicht fünf sind). Auch die Kelchblätter und die
		
		Tingierung des Blüteninnern (Samen, besamt) muss gemeldet werden.
 
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		Häufige Irrtümer
 „Jedes Wappen ist 
			irgendwo verzeichnet.“
 In der Schweiz gibt es kein offizielles Wappenregister. Viele Wappen 
		sind in Wappenbüchern und Wappensammlungen festgehalten, aber selbst die 
		umfangreichste Sammlung ist weit 
		davon entfernt vollständig zu sein.
 
 „Zu jedem 
			Familiennamen gehört ein Wappen.“
 Ein Wappen gehört nicht zu einem bestimmten Familiennamen, sondern 
		zu einem Geschlecht. Gleichnamige Geschlechter unterscheiden sich gerade 
		durch ihre verschiedenen Wappen. Andererseits können Familien mit 
		unterschiedlichen Namen dasselbe Wappen führen.
 
 „Jedes Wappen hat 
			seine Bedeutung.“
 Das stimmt für 
			sog. redende Wappen in dem Sinne, dass man aus dem Wappenbild eine 
			Anspielung auf den Familiennamen entnehmen kann. Die Wahl der 
			meisten Schildbilder im Mittelalter und auch später erfolgte aber 
			wohl spontan und recht willkürlich. Ansichten, die den Farben und 
			Gegenständen Bedeutung unterlegen, beruhen auf unwissenschaftlichen 
			Spekulationen. Den Wappen liegt kein geheimer Sinn zugrunde.
 
 „Jedes Wappen hat 
			nur eine einzige richtige Form.“
 Jedes Wappen hat 
			eine Blasonierung. Im Rahmen dieser Umschreibung kann der Heraldiker 
			das Wappen nach seinem Belieben aufreissen. Wo ihm die Blasonierung 
			und die übliche Gestaltung nichts vorschreiben, ist er frei.
 
 „Und eigentlich 
			sind wir adlig.“
 Die allermeisten 
			Wappen dürften von ihren Trägern frei angenommen worden sein. Dies 
			gilt ganz besonders für bürgerliche und bäuerliche Wappen. So häufig 
			man die Behauptung, man sei adlig, hört, so selten stimmt sie.
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		Helm |  |  |  |  |  | 
	
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		Helm
 Der Stechhelm mit dem schmalen Sehschlitz und der Spitze im Profil, 
		reichte bis zur Brust und zum Nacken hinab und wurde angeschraubt oder 
		angeschnallt. Er gehörte dem 15. und 16. Jahrhundert an. Er findet für 
		die Wiedergabe der bürgerlichen Vollwappen Verwendung.
 
 Der Bügelhelm wurde vom 15. Jahrhundert an vom Adel für Turniere und 
		Heraldik verwendet. Er ist vorne abgerundet, hat einen breiteren 
		Sehschlitz und ist mit 5 bis 7 gewölbten Spangen versehen. Der Bügelhelm 
		wird nur noch für Adelswappen gebraucht.
 
 Der Topfhelm wurde - wie sein ähnlicher Nachfolger, der Kübelhelm - für 
		den Kampf konzipiert. Er war im 12. und 13. Jahrhundert verbreitet 
		(Kübelhelm 13. und 14. Jh.).
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		Helmzier 
		I  
		Helmdecke |  |  |  |  |  | 
	
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		Helmzier 
		und Helmdecke 
 Helmzier
 Die Helmzier gehörte zur regulären Ausrüstung in Krieg und Turnier und 
		war erblich und unveränderlich. Weil die Helmzierden nach und nach so 
		gross wurden, dass sie im Kampf hinderlich waren, trug man sie 
		schliesslich nur noch während bestimmter 
		Turniere.
 - Der Flug (zwei Flügel) wird normalerweise von vorne gezeigt. Wird der 
		Helm von der Seite gezeigt, dominiert (üblicherweise) ein einzelner 
		Flügel, der als halber Flug bezeichnet wird.
 - Büffelhörner wurden bis zum 15. Jh. vor allem einfach, dann doppelt 
		gebogen dargestellt. Ab dem 16. Jh. haben sie oft keine Spitze mehr, 
		sondern sind oben offen und mit einem Ring versehen. Die Bezeichnung 
		Elefantenrüssel ist falsch, auch wenn sie so aussehen.
 - Das 
		Schirmbrett ist als ein aus Brettern bestehendes Konstrukt, 
		das eine Fläche bildet. Alle möglichen geometrischen Figuren sind 
		möglich. Auf ihm wird oft das Bild des Schildes wiederholt.
 
 Helmdecke
 Helmdecken dienten ursprünglich als Schutz vor der Sonne, wurden aber 
		mehr und mehr schmückende Ornamente, auch mehr und mehr ausgefranst, bis 
		sie schliesslich wie Zweige mit Blattwerk aussahen.
 
 Die Farben der Helmdecke sind meistens den Hauptfarben des Wappens 
		entnommen. Die Innenseite zeigt in der Regel das Metall (Gold und 
		Silber), die Aussenseite die Farbe. Es gibt aber Ausnahmen. Die linke 
		und die rechte Seite der Helmdecke können verschiedenfarbig sein, wenn 
		das Wappen geteilt oder geviertet ist.
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		Heraldik
 Die Sprache des Zeichens wurde im Mittelalter breit angewendet. Die 
		Wappen, die als Erkennungszeichen entstanden, wurden zum wichtigen 
		sozialen und staatlichen Medium. Die einzelnen Medien, die dabei den 
		Sprachrecht erhielten waren Farben, Formen, Figuren und auch die 
		Legenden, die hinter den Fabelwesen standen.
 Die Wappen, anfangs Bestandteil der ritterlichen Bewaffnung, wurden zum 
		Symbol für Würde und Macht, zu erblichen Familienemblemen. Die Bilder 
		von Wappen wurden meist nicht zufällig ausgesucht. Das Bild sollte z.B. 
		schützen und helfen aber auf den Feind abschreckend wirken.
 
 Das Wort "Heraldik" = Wappenkunde ist vom Begriff des "Herolds" 
		abgeleitet. Mit diesem auf "hariowisio", "hariowald" zurückzuführende 
		germanische Wort wurde derjenige bezeichnet, der die Symbole der Götter 
		und der Geschlechter kennt.
 Wappen sind farbige, bleibende Bildkennzeichen eines Geschlechts von 
		symbolischer Bedeutung, dargestellt unter Benutzung der 
		mittelalterlichen Abwehrwaffen (Schild und Helm mit Helmdecken und 
		Helmzier) nach bestimmten Regeln. Das Wort "Wappen" ist gleichbedeutend 
		mit "Waffen". Bei den in der Heraldik verwendeten Symbolträgern handelt 
		es sich um die mittelalterlichen Abwehrwaffen.
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		Farbkombination |  |  |  |  |  | 
	
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		Heraldische 
		Schraffur
 Die Schraffur dient dazu, die Farben (Tinkturen) bei der schwarz-weissen 
		Darstellung von Wappen anzugeben. Nicht zu verwechseln mit den 
		Farbschraffuren ist die Damaszierung in Wappenschilden, die den Zweck 
		hat, leere Felder zu beleben.
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		Majuskel 
		
		Die
		
		Majuskel (lateinisch
		
		
		maiusculus 
		"etwas grösser") ist ein Fachbegriff für die Grossbuchstaben des 
		Alphabets. 
		Minuskel 
		ist die entsprechende Bezeichnung für einen Kleinbuchstaben. |  | 
	
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		Melden 
		Mit melden ist das besondere Bezeichnen von gewissen Elementen gemeint. 
		Offensichtliches wird beim Blasonieren weggelassen, Besonderes muss 
		entsprechend gemeldet werden. Bsp. ein heraldischer Löwe schaut 
		normalerweise nach rechts und seine Stellung ist aufrecht. Verfügt der 
		Löwe über weitere Elemente, werden diese "gemeldet", dazu gehören auch 
		seine Ausrichtung nach links. |  | 
	
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		"P"  
		Wappen nicht bezahlt.  |  | 
	
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		Schildhalter |  |  |  |  |  | 
	
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		Prunkstücke 
		Prunkstücke ergänzen das Vollwappen und geben ihm eine persönliche Note. 
		Prunkstücke sind:Schildhalter, Wappenmantel, Amts- und Würdezeichen und Devisen 
		(Wahlsprüche).
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		Schildform 
 Die ovale Wappenschildform ist ab dem 
		14. Jahrhundert oft Frauen oder Geistlichen (Bistümern oder Abteien) 
		vorbehalte. Vor allem im 16. - 18. Jahrhundert kam es in der Heraldik zu 
		einer Verbreitung des Ovalschilds, die aber als eine Art Modeerscheinung 
		zu werten ist.
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		Wappenbild
		I 
		
		Schildeinteilung |  |  |  |  |  | 
	
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		Schildinhalt 
 Die Schildbilder werden in zwei Hauptarten eingeteilt:
 1. Schildteilungen (auch Heroldsbilder, Heroldsstücke genannt) gehen von 
		Schildrand zu Schildrand.
 2. Gemeine Figuren schweben im Schild oder stehen an mindestens zwei 
		Seiten frei.
 
 Figuren sind zweidimensional, ohne Perspektive und stilisiert. Manche 
		haben eine typische heraldische Form entwickelt, z.B. Adler, Löwe, Rose, 
		Lilie.
 
 Stilisierung: Aus Gründen der Fernwirkung sollten die Figuren im Wappen 
		stilisiert (vereinfacht) werden. Durch Vereinfachung und Übertreibung 
		der charakteristischen Kennzeichen werden Bilder auch auf weite 
		Entfernung erkennbar. Bestimmte, häufig vorkommende Figuren erhielten in 
		der Heraldik eine typische Form (z.B. Löwen, Adler, Rosen, Lilien), 
		die sich teilweise von den Umrissen der natürlichen Vorbilder sehr weit 
		entfernt haben. Berge sollten niemals natürlich dargestellt werden.
 
 Buchstaben gelten als unheraldisch. Bildhafte Figuren werden vereinfacht: 
		Sie sind flächig, ohne Perspektive gestaltet.
 
 Wenn Sie einen Entwurf beurteilen, ob er gut ist, wenden Sie die alte 
		Heroldsregel an: 
		Hängen Sie das Wappen in Originalgrösse an einen Baum. Gehen Sie ein 
		Stück zurück und wenden Sie sich um. Wenn es dann noch klar und 
		übersichtlich wirkt, dann ist es gut. Wenn es wie Kraut und Rüben 
		aussieht, reduzieren Sie die Darstellung so lange auf das Wesentliche, 
		bis sie vor den strengen Augen eines mittelalterlichen Heroldes Bestand 
		hätte. Das nennt man auch die "200-Schritt-Regel".
 
 Die wichtigste Grundregel in der Wappendarstellung ist:
		
		
		Klarheit und Übersichtlichkeit.
 
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		Sind Familienwappen geschützt? 
 Einen rechtlichen Schutz für Familienwappen gibt es in der Schweiz nicht. 
		Wappen sollen jedoch nicht an Personen verliehen werden, denen sie nicht 
		zustehen. Es empfiehlt sich daher, neu geschaffene Wappen bei den 
		zuständigen Staats- und Gemeindearchiven zu hinterlegen.
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		Schild |  |  |  |  |  | 
	
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		Stellung 
		des Schildes 
 Wenn der Schild nicht stehend (mit waagerechter Oberkante) 
		dargestellt wird, sondern gelehnt (schräg stehend), dann muss er 
		nach heraldisch rechts gelehnt sein. Die Ausnahme von dieser Regel 
		bilden Allianzwappen (Ehewappen), hier werden die Schilde einander 
		zugeneigt abgebildet.
 
 In frühen gotischen Darstellung wurde der Schild 45
		
		geneigt. Die heute üblich geringere Neigung beträgt ca. 20-30 Grad.
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		Stilisierung 
 Alles was dargestellt wird, muss den 
		Bedürfnissen der Heraldik angepasst werden, nicht umgekehrt. Die 
		Heraldik stellt keine reale Welt dar. Sie schafft ihre eigene, sich 
		selbst angepasste "stilisierte" Wirklichkeit.
 So werden die Gegenstände nicht naturgetreu dargestellt, sondern in 
		einer Art Zeichen- Schrift- Kürzungen umgewandelt.
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		Vorlagen |  |  |  |  |  | 
	
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		Vollwappen 
 Ein Vollwappen umfasst den Schild mit dem Schildbild sowie das 
		Oberwappen, das sich aus Helmzier und Helmdecke zusammensetzt.
 
 Die Helmdecke ist fast immer in den Schildfarben gehalten. Oft ist die 
		Helmzier (Kleinod) die Wiederholung des Schildbilds oder wenigstens in 
		den Farben des Schildbilds gehalten.
 
 Nicht obligatorisch gehören zum Vollwappen die Schildhalter.
 
 Die Grössenverhältnisse von Schild, Helm und Helmzier zueinander blieben 
		im Lauf der Jahrhunderte nicht immer gleich. Die moderne Wappenkunst 
		übernimmt allgemein die harmonischen Proportionen 3:2:3 der Spätgotik.
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		Vorlagen |  |  |  |  |  | 
	
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		Wappenbilder 
 Das Feld soll durch die heraldischen Bilder Reglmässig geteilt sein. 
		Eine natürliche Figur soll möglichst die grösste Fläche des Schildes 
		ausfüllen, wobei die natürlichen Grössenverhältnisse ausser Acht 
		bleiben. Durch Übertreibung und Vereinfachung 
		der Formen werden charakteristische Merkmale der dargestellten Figuren 
		hervorgehoben (Krallen, Schnabel, etc.). So entstanden typische 
		für die Heraldik Figuren, deren Aussehen sich von den natürlichen 
		Vorbildern stark unterscheidet.
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		Vorlagen |  |  |  |  |  | 
	
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		Wappenrecht 
 Öffentliche Wappen
 Das Wappenrecht ist in der Schweiz nicht einheitlich geregelt. Auf 
		Bundesebene gibt es zwar verschiedene Bestimmungen über Wappen. 
		Geschützt sind jedoch nur die öffentlichen Wappen der Eidgenossenschaft, 
		der Kantone, der Bezirke und Kreise sowie der Gemeinden.
 
 Private Wappen
 Privatrechtliche Wappen, worunter gerade die Familienwappen fallen, sind 
		dagegen rechtlich nicht geregelt. Über die Jahre hat sich jedoch in der 
		Schweiz ein Gewohnheitsrecht für Private entwickelt.
 
 In der Schweiz dürfen alle ein persönliches Wappen annehmen und führen, 
		dies gilt für Privatpersonen, Vereine und andere juristische Personen. 
		Dazu besteht keine Eintragungspflicht in einem öffentlichen Register. 
		Jedoch darf ein bestehendes Wappen nicht übernommen werden. Diese sind 
		wie der Name durch die Persönlichkeitsrechte gemäss dem Schweizerischen 
		Zivilgesetzbuch geschützt.
 
 Dieses Gewohnheitsrecht bedeutet auch, dass jede Person oder jede 
		Familie ihr eigenes Wappen verändern oder ein neues kreieren darf. Sie 
		sind in der Gestaltung frei, dürfen jedoch kein bestehendes Wappen 
		übernehmen.
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		Vorlagen |  |  |  |  |  | 
	
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		Was 
		gehört zu einem Wappen?  
 Das eigentliche Wappen besteht aus einem Wappenschild,
		auf dem das Wappenbild dargestellt ist. Es kann ergänzt werden mit einem 
		auf dem Schild stehenden Helm, auf dem eine Helmzier angebracht ist und 
		von dem sich die Helmdecke um den Schild legt. Weitere Zutaten wie 
		Schildhalter, Devise (Wahlspruch) etc. werden bei Familienwappen selten 
		verwendet.
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		Welches 
		ist mein Wappen 
 Jeder, jede möchte gern ein Familienwappen besitzen. Viele haben 
		keinerlei Kenntnis, dass ihre Familie je ein Wappen hatte. Nach langer 
		Suche findet sich ein Wappen einer Familie dieses Namens. Darf ich es 
		für mich verwenden? Andere kennen sogar mehrere Wappen von Familien 
		ihres Namens. Welches ist dasjenige, das ich für mich beanspruchen darf?
 
 Der erste Grundsatz lautet: Kein Familienwappen ohne Familienforschung!
 Das Wappen, das ich in jedem Fall für mich verwenden darf, ist das 
		meines Vorfahren vor 200 oder mehr Jahren. Findet sich ein solch altes 
		Wappen bei den direkten Vorfahren auf einem Siegel, Grabmal, Bild oder 
		Gegenstand, dann gibt es keine Unsicherheiten. Dies ist mein 
		Familienwappen.
 
 Ist das Wappen heraldisch richtig? Ein gefundenes Wappen sollte 
		bereinigt werden, wenn es nicht den heraldischen Regeln entspricht.
 
 Ich stamme aus einem Dorf, in dem die Leute meines Familiennamens nur 
		ein einziges Wappen besitzen. In diesem Fall darf ich dieses Wappen für 
		mich verwenden. Gibt es aber mehrere Stämme und Zweige mit verschiedenen 
		Wappen, dann muss ich zuerst forschen, welchem Stamm oder Zweig ich 
		angehöre, um zu wissen, welches auch mein Wappen ist.
 
 Sollte ich jedoch unter mehreren Wappen meines Familiennamens das 
		meinige höchstens vermuten oder völlig im Dunkeln tappen, dann ist es 
		besser, für mich, meine Familie und die Nachkommen ein neues Wappen zu 
		schaffen. 
		Es darf sich durchaus an ein bestehendes Wappen anlehnen, muss aber in 
		Einzelheiten oder Farbe von ihm abweichen. Und natürlich sollte es 
		heraldisch korrekt sein! Man hüte sich vor überladenen Wappen, vor 
		modernen Gegenständen im Wappen und vor der Benutzung des Wappens einer 
		ausgestorbenen Adelsfamilie, auch wenn ihr Name dem eigenen ähnlich ist.
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		Vorlagen |  |  |  |  |  | 
	
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		Wulst 
 Der Helmwulst, ein um den Helm gewundenes Tuch, meist in den Farben des 
		Wappens gehalten, ist wahrscheinlich aus dem Bedürfnis entstanden der 
		Helmdecke besseren Halt zu geben und auch, um die Verbindungsstelle von 
		Helm und Helmzier zu verdecken. Der Wulst hat meistens fünf oder sechs 
		Windungen und sitzt immer auf der Helmdecke. Besitzt ein Wappen keine 
		Helmdecke, ist ein Wulst heraldisch unzulässig.
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		Literatur
 Genealogisch-Heraldische Gesellschaft der Region Basel
 
 Zusammengestellt vom 
			Staatsarchiv Obwalden, nach:
 Schobinger, Viktor: Zürcher Wappenkunde, das Wichtigste über 
			Familienwappen, 4. Aufl., Zürcher Kantonalbank 1993.
 
 Staatsarchiv Nidwalden: Wappenbuch der alten Nidwaldner Familien, 2016
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