Häufige Irrtümer
„Jedes Wappen ist
irgendwo verzeichnet.“
In der Schweiz
gibt es kein offizielles Wappenregister. Viele Wappen sind in
Wappenbüchern und –sammlungen festgehalten, aber selbst die
umfangreichste Sammlung ist weit davon entfernt vollständig zu sein.
„Zu jedem
Familiennamen gehört ein Wappen.“
Ein Wappen gehört
nicht zu einem bestimmten Familiennamen, sondern zu einem
Geschlecht. Gleichnamige Geschlechter unterscheiden sich gerade
durch ihre verschiedenen Wappen. Andererseits können Familien mit
unterschiedlichen Namen dasselbe Wappen führen.
„Jedes Wappen hat
seine Bedeutung.“
Das stimmt für
sog. redende Wappen in dem Sinne, dass man aus dem Wappenbild eine
Anspielung auf den Familiennamen entnehmen kann. Die Wahl der
meisten Schildbilder im Mittelalter und auch später erfolgte aber
wohl spontan und recht willkürlich. Ansichten, die den Farben und
Gegenständen Bedeutung unterlegen, beruhen auf unwissenschaftlichen
Spekulationen. Den Wappen liegt kein geheimer Sinn zugrunde.
„Jedes Wappen hat
nur eine einzige richtige Form.“
Jedes Wappen hat
eine Blasonierung. Im Rahmen dieser Umschreibung kann der Heraldiker
das Wappen nach seinem Belieben aufreissen. Wo ihm die Blasonierung
und die übliche Gestaltung nichts vorschreiben, ist er frei.
„Und eigentlich
sind wir adlig.“
Die allermeisten
Wappen dürften von ihren Trägern frei angenommen worden sein. Dies
gilt ganz besonders für bürgerliche und bäuerliche Wappen. So häufig
man die Behauptung, man sei adlig, hört, so selten stimmt sie.
Zusammengestellt vom
Staatsarchiv Obwalden, nach:
Schobinger, Viktor: Zürcher Wappenkunde, das Wichtigste über
Familienwappen, 4. Aufl., Zürcher Kantonalbank 1993.